PDF/A-3 Überblick

PDF/A-3 erfüllt eine wichtige Anforderung der Anwender, nämlich die Möglichkeit, Dateiformate einzubetten, die nicht dem PDF/A-Standard entsprechen. Da diese Änderung wünschenswert, aber umstritten ist, bleibt sie die einzige Änderung des PDF/A-2-Standards. Der Nutzer hat somit die Wahl zwischen einer reinen PDF/A-Sammlung und einem Mix aus den verschiedenen Standards, der dank der Kennzeichnung "PDF/A-3" leicht zu unterscheiden ist.

PDF/A-2 gegenüber PDF/A-3

Seit seiner Veröffentlichung im Herbst 2005 hat der ISO-Norm PDF/A hat sich als Standard für die Langzeitarchivierung von PDF-Dokumenten durchgesetzt. Der erste Teil der Norm basierte auf der PDF-Version 1.4 und enthielt eine Reihe von Regeln, wie z.B. die Sicherstellung der eindeutigen visuellen Wiedergabe von PDF-Dokumenten, die Unabhängigkeit von Anzeige- und Drucktechnik und die Verfügbarkeit von PDF-Dokumenten für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft.

Im Juli 2011 folgte der ISO-Standard PDF/A-2 (ISO 19005-2), der um verschiedene Funktionen erweitert wurde, die durch spätere PDF-Versionen (bis einschließlich PDF Version 1.7) ermöglicht wurden. Dieser erweiterte PDF-Standard basiert nicht mehr auf einer PDF-Version von Adobe, sondern auf dem ISO-Standard 32000-1 (PDF 1.7).

Das ISO-Komitee veröffentlichte im Oktober 2012 die dritte Ausgabe der Norm (ISO 19005-3). Es basiert auf ISO 32000-1 (PDF 1.7), ebenso wie PDF/A-2. Analog zu PDF/A-2 definiert auch der PDF/A-3-Standard drei Konformitätsstufen:

  • PDF/A-3a befasst sich mit der Zugänglichkeit.

  • PDF/A-3b geht es um die visuelle Integrität, d. h. um die durchgängig identische Darstellung des Dokuments.

  • PDF/A-3u erleichtert die Durchsuchbarkeit von Texten und das Kopieren von Unicode-Text für digital erstellte PDF-Dokumente und solche, die mit optischer Zeichenerkennung (OCR) gescannt wurden.

Was ist der Unterschied zwischen PDF/A-2 und PDF/A-3?

PDF/A-3 enthält nur eine notwendige, aber umstrittene Änderung: PDF/A-2 ermöglichte bereits das Einbetten von PDF/A-konformen Dokumenten als Anhänge. Mit PDF/A-3 ist es jedoch erstmals möglich, beliebige Dokumentformate wie Excel-, Word-, HTML-, CAD- oder XML-Dateien einzubetten.

Die Puristen unter den Experten sind der Meinung, dass diese Änderung der ursprünglichen Idee des PDF/A-Standards widerspricht. Pragmatiker in Unternehmen aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. der Pharmaindustrie oder dem Banken- und Finanzsektor, haben jedoch ein konkretes Bedürfnis, neben der konvertierten PDF/A-Datei auch das ursprüngliche Dateiformat beizubehalten. Zusammengehörende Dateien werden zu einer "Sammlung" zusammengefasst. Dieses Konstrukt ist bereits seit den Tagen von PDF/A-2 bekannt. Typische Anwendungen sind die Archivierung von E-Mails und deren Anhängen, die aus vielen verschiedenen Dateiformaten bestehen können.

Der Standard stellt nur die Darstellung von PDF/A-Dokumenten sicher, die mit einem konformen Viewer betrachtet werden. Die Darstellung nicht konformer eingebetteter Dokumente erfolgt über eine separate Aktion unter Verwendung der Werkzeuge, die die betreffenden Dokumentformate unterstützen.

Welches PDF/A-Format ist das richtige?

PDF/A-3 sollte nur verwendet werden, wenn Sie Dokumente einbetten wollen, die nicht dem PDF/A-Standard entsprechen. In allen anderen Fällen ist PDF/A-2 die richtige Wahl, da es deutlich macht, dass keine anderen Formate eingebettet sind. PDF/A-1 ist immer noch gut genug für alle, die nicht alle Funktionen von PDF/A-2 benötigen. Es besteht keine Notwendigkeit, bestehende Archive zu migrieren, da ein PDF/A-3-konformer Viewer alle PDF/A-konformen Dateien anzeigen kann.

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