PDF/A-2 Überblick

Im Juli 2011 hat die ISO den PDF/A-2-Standard veröffentlicht. In Erwartung der Einführung von PDF/A-2 stellen uns die Unternehmen zwei wichtige Fragen: Was sind die Beweggründe für den PDF/A-2-Standard? Was ist der Unterschied zwischen PDF/A-1 und PDF/A-2?

PDF/A-1 gegenüber PDF/A-2

PDF/A wurde von der ISO im Jahr 2005 veröffentlicht, um die Langzeitarchivierung von PDF-Dokumenten zu unterstützen. Die erste Version, PDF/A-1, basierte auf der ursprünglichen Version PDF 1.4, in der eine Reihe von Standardkriterien eingeführt wurden, wie z. B. die Gewährleistung der visuellen Reproduzierbarkeit von PDF-Dokumenten unabhängig von zukünftigen Änderungen der Anzeige- und Drucktechnologien und die Zugänglichkeit von PDF-Dokumenten für Personen mit Sehschwäche.

Was sind die Beweggründe für den PDF/A-2-Standard?

Während PDF/A-1 auf der PDF-Version 1.4 basiert, nutzt PDF/A-2 die Vorteile von Funktionen, die erst in späteren PDF-Versionen bis einschließlich PDF-Version 1.7 verfügbar wurden. Vor allem aber basiert PDF/A-2 nicht mehr auf einer bestimmten Adobe-PDF-Version, sondern auf der ISO-Norm 32001-1.

Was ist der Unterschied zwischen PDF/A-1 und PDF/A-2?

PDF/A-2 führt eine Reihe von Funktionen ein:

  • JPEG2000-Komprimierung: Die JPEG2000-Kompression wurde mit der PDF 1.5-Spezifikation eingeführt, die nach der Veröffentlichung des PDF/A-1-Standards erfolgte. Die JPEG2000-Komprimierung kommt vor allem gescannten Dokumenten wie Landkarten, Büchern und Dokumenten mit farbigem Inhalt wie Schecks oder Pässen zugute.

  • Eingebettete PDF/A-Dateien über Sammlungen: Acrobat ermöglicht es Anwendern, Sammlungen (manchmal auch als "Portfolios" bezeichnet) zu erstellen, in denen mehrere PDF/A-Dokumente in einem "Container-PDF" zusammengefasst werden. Eine mögliche Verwendung einer PDF/A-Sammlung ist beispielsweise die Archivierung von E-Mail-Anhängen, die in PDF/A konvertiert und als "Sammlungen" innerhalb eines konvertierten PDF/A-E-Mail-Textkörpers gespeichert werden können. PDF/A-Collections können auch für Sicherheitsanwendungen genutzt werden, bei denen einzelne Seiten mit einer Signatur versehen werden können. Die PDF/A-Sammlung fasst dann die signierte Einzelseite zusammen. Einzelne Seiten können nachträglich entfernt werden, ohne dass die Gültigkeit der Signaturen der übrigen Seiten beeinträchtigt wird.

  • Transparenz: Obwohl Transparenz Teil von PDF 1.4 ist, war sie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des PDF/A-1-Standards noch nicht gut genug definiert, um in den PDF/A-1-Standard aufgenommen zu werden. Die Spezifikation hat sich seither erheblich weiterentwickelt, und Transparenz ist zu einem gängigen Merkmal von PDF-Dokumenten geworden. Transparenz findet sich häufig in Form von Schlagschatten, Überblendungen und Markierungen.

  • Optionale Inhalte (Ebenen): Optionale Inhalte - manchmal auch als Ebenen bezeichnet - sind nützlich für Mapping-Anwendungen oder technische Zeichnungen, bei denen einzelne Ebenen je nach Informationsbedarf des Betrachters ein- oder ausgeblendet werden können. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Benutzerhandbücher von Produkten, die international vertrieben werden - hier können verschiedene Sprachen auf verschiedenen Ebenen implementiert werden.

  • Neue Konformitätsstufe PDF/A-2u - "u" für Unicode: PDF/A-1b und PDF/A-2b konzentrieren sich auf die visuelle Integrität, wobei "b" für "basic" steht. PDF/A-1a und PDF/A-2a konzentrieren sich auf die Barrierefreiheit - daher die "a"-Notation. Neu in PDF/A-2 ist die Konformitätsstufe PDF/A-2u. Sie vereinfacht die Textsuche und das Kopieren von Unicode-Text für digital erstellte PDF-Dokumente und PDF-Dokumente, die mit anschließender optischer Erkennung (OCR) gescannt wurden.

  • XMP-Metadaten auf Objektebene: PDF/A-2 spezifiziert die Anforderungen für benutzerdefinierte XMP-Metadaten.

  • Kommentartypen und Anmerkungen: Einige der neueren Kommentartypen wurden in die Liste der verbotenen Kommentartypen aufgenommen, und gleichzeitig sind einige der neueren Kommentartypen wie z.B. Textbearbeitungskommentare nun für den PDF/A-2-Standard akzeptabel.

  • Digitale Signaturen: Während PDF/A-1 bereits digitale Signaturen zulässt, definiert PDF/A-2 die Regeln, die angewendet werden müssen, um Interoperabilität zu gewährleisten.

Muss ich meine PDF/A-1-Dokumente erneut in PDF/A-2 konvertieren?

PDF/A-2 ersetzt oder verdrängt PDF/A-1 in keiner Weise. Bereits erstellte PDF/A-1-konforme Dokumente bleiben als gültige PDF/A-Dateien für die Langzeitarchivierung erhalten. Archivierte PDF/A-1-Dokumente können unverändert in den Speicherarchiven verbleiben, ein "Upgrade" auf PDF/A-2 ist also nicht notwendig.

Für Unternehmen, die die mit PDF/A-2 eingeführten Funktionen nützlich finden, ist die Konvertierung der ursprünglichen Quelldokumente nach PDF/A-2 von Vorteil. Dazu gehören eine höhere Rate erfolgreich konvertierter Dokumente und kleinere Dateigrößen dank komprimierter Objekt- und XRef-Streams. Aber auch für Unternehmen, die keinen Nutzen aus den mit PDF/A-2 eingeführten Funktionen ziehen können, wird die Konvertierung der Quelldokumente nach PDF/A-1 weiterhin gut funktionieren. Sowohl PDF/A-1 als auch PDF/A-2 unterstützen die Langzeitarchivierung von PDF-Dokumenten in vollem Umfang.

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